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Das Breeding (Züchtung) von Cannabis

Die Erzeugung von medizinischem Cannabis ist eng mit der Zucht neuer, therapeutisch wirksamer Sorten verknüpft. Dabei werden verschiedene Cannabissorten optimiert oder gekreuzt, um spezifische Wirkungsprofile herzustellen. Durch die fachkundige Auswahl bestimmter Wirkungsprofile kann die Cannabistherapie wiederum gezielt auf unterschiedliche medizinische Bedürfnisse eingehen. In diesem Beitrag erfahren Sie, worauf Züchter bei der Erzeugung neuer Cannabissorten achten.

Was ist Cannabis Züchtung?

Die Cannabis Züchtung, international auch als Cannabis Breeding bezeichnet, beschreibt alle Abläufe, die der Erzeugung und der Aufzucht neuer Cannabissorten dienen. Anders als bei der Herstellung von Cannabis, das direkt für die Weiterverarbeitung von medizinischem Cannabis vorgesehen ist, steht beim Breeding die Paarung von männlichen und weiblichen Cannabispflanzen im Vordergrund. Das betrifft sowohl die selektive Paarung von Cannabispflanzen der gleichen Sorte als auch die Verbindung verschiedener Sorten.

Das Breeding dient dem Zweck, neue therapeutische Wirkungsprofile herzustellen oder bereits bestehende Eigenschaften genetisch zu optimieren. Auch ökonomische Aspekte, wie ein verbesserter Ernteertrag oder ein schnelleres Wachstum, können das Ziel von Cannabis-Breeding sein. Allerdings ist die Aufzucht neuer Sorten ein aufwendiger Prozess, der viele Reproduktionszyklen beansprucht.

Welche Cannabispflanzen werden von Züchtern verwendet?

Die Cannabis Züchtung ist prinzipiell mit allen Cannabissorten möglich, solange dem Vorhaben männliche und weibliche Pflanzen zugrunde liegen. Die Frage ist allerdings, auf welches Ergebnis die Züchter abzielen. Medizinisches Cannabis soll einen spezifischen, therapeutischen Nutzen erfüllen und ungewünschte Nebenwirkungen vermeiden. Für diesen Zweck sind manche Sorten geeigneter als andere.

cannabis züchtung
cannabis breeding

Männliche und weibliche Cannabispflanzen

Bei der Herstellung und Anwendung von medizinischem Cannabis stehen weibliche Pflanzen im Mittelpunkt. Nur sie verfügen über Inhaltsstoffe in therapeutisch wirksamer Konzentration. Männliche Exemplare sind erst von Bedeutung, wenn es um die Aufzucht neuer Sorten oder um die Herstellung von Saatgut geht.

Ist eine Cannabis-Pflanze weiblich, bildet sie Blüten aus. Cannabisblüten sind der Teil der Pflanze, der die relevanten Inhaltsstoffe trägt und als Ernteerzeugnis weiterverwendet wird. Männliche Pflanzen erzeugen hingegen Pollen. Werden die Blüten einer weiblichen Pflanze durch Pollen bestäubt, erzeugen sie Samen, aus denen wiederum neue Pflanzen entstehen. Das Saatgut trägt sowohl genetische Eigenschaften der männlichen als auch der weiblichen Pflanze. Eine Kreuzung entsteht, wenn die männlichen und weiblichen Pflanzen bei der Bestäubung unterschiedlichen Cannabissorten angehören.[1]

Genetische Stabilität und Kompatibilität

Neben der Erzeugung neuer Wirkungsprofile muss sich die Cannabis Züchtung damit beschäftigen, genetische Eigenschaften zu stabilisieren. Dementsprechend reicht es nicht aus, das gewünschte Ergebnis durch einmaliges Experimentieren hervorzurufen. Es muss bei der Aufzucht neuer Pflanzen reproduzierbar sein. Erst wenn das Saatgut Pflanzen mit gleichbleibenden Eigenschaften hervorbringt, gilt es als eine eigene, stabile Sorte. Die dafür erforderlichen Verfahren können bei manchen Sorten-Kombinationen besonders zeitintensiv sein. Cannabiserzeugnisse, die eine hohe genetische Varianz (also Abweichungen) aufweisen, sind für die medizinische Verwendung prinzipiell ungeeignet – schon allein vor dem Hintergrund, dass sie aufgrund variierender Inhaltsstoffe keine gleichmäßige Dosierbarkeit zulassen.

Indica, Sativa und Hybride

Eine Klarstellung am Rande: Traditionell wird Cannabis in Indica- und Sativa-Sorten unterschieden. Im Hinblick auf das Wirkungsprofil gilt diese Unterscheidung inzwischen als überholt.[2]

Stattdessen liefert sie einen eher allgemeinen Hinweis auf die genetische Herkunft der jeweiligen Pflanze. Außerdem ist es durchaus möglich, Indica- und Sativa-Cannabis zu kreuzen. Die daraus resultierenden Sorten werden als Hybride bezeichnet.

Unabhängig davon stehen bei der Zucht jedoch die spezifischen Eigenschaften der verwendeten Sorten im Vordergrund, nicht ihre Zugehörigkeit zu Indica-, Sativa- oder hybriden Linien.

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Wie werden Cannabispflanzen gekreuzt?

Medizinische Erzeuger setzen bei der Kreuzung von Cannabissorten auf gezielte Abläufe, die botanische Expertise, technisch gestützte Analysen und Geduld vereinen. Anders als bei der reinen Produktion von Cannabisblüten geht es beim Breeding um die langfristige Ausbildung neuer, genetischer Eigenschaften. Oft nimmt dieser Vorgang, bei aller Präzision, mehrere Jahre in Anspruch.

Methoden der Kreuzung

In der Natur kreuzen sich Cannabissorten in Form von zufälliger Bestäubung durch andere Cannabis-Populationen. Beim gezielten Breeding erfolgt dieser Vorgang hingegen unter kontrollierten Bedingungen. Männliche und weibliche Cannabispflanzen werden bei der Arzneimittelherstellung grundsätzlich getrennt voneinander aufgezogen. Um verschiedene Sorten von Cannabis zu kreuzen, werden die Pollen der männlichen Pflanze aufgefangen und einer genetisch stabilen Mutterpflanze manuell zugeführt. Diese beginnt daraufhin Samen auszubilden, die sowohl ihre eigenen genetischen Eigenschaften als auch die der pollenspendenden männlichen Pflanze beinhalten.[3]

Phänotyp-Selektion

Die ersten Generationen einer Kreuzung verfügen grundsätzlich über ein instabiles genetisches Profil. Das ist daran zu erkennen, dass die aus dem gekreuzten Saatgut entstehenden Pflanzen mehr oder weniger große Unterschiede aufweisen. 

Die Züchter selektieren nun jene Pflanzen, die dem gewünschten Phänotyp entsprechen. Als Phänotyp werden bestimmte Erscheinungsformen der (Cannabis-)Spezies bezeichnet, die sich durch messbare Eigenschaften von anderen Erscheinungsformen unterscheiden. Dementsprechend bezeichnen Cannabissorten in der Regel einen stabil reproduzierbaren Phänotyp der Cannabispflanze.

Bei der Selektion phänotypischer Exemplare werden auch Laboranalysen eingesetzt, die den Cannabinoid- und Terpengehalt bewerten. Die ausgewählten Exemplare bringen nun die nächste Generation hervor, indem sie für die Bestäubung und Samenbildung herangezogen werden. Der Vorgang aus Selektion und Reproduktion wiederholt sich, bis die Pflanzen nur noch geringe Abweichungen voneinander aufweisen. In vielen Fällen werden diese außerdem erneut mit der Mutterpflanze gepaart, um bestimmte Eigenschaften zusätzlich zu verstärken.[4]

Fazit: Züchtung als Grundlage moderner Cannabismedizin

Die Zucht ist ein zentraler Bestandteil der medizinischen Cannabisproduktion. Sie ermöglicht es, Sorten mit gezielten Wirkungsprofilen zu entwickeln, die auf unterschiedliche therapeutische Bedürfnisse abgestimmt sind. Dabei ist der Weg von der ersten Kreuzung bis zum marktfähigen Arzneimittel aufwendig und verlangt viel Fachwissen, Geduld und Präzision.

Die Auswahl geeigneter Pflanzen, ihre kontrollierte Kreuzung und sorgfältige Selektion über mehrere Generationen hinweg – jeder Schritt dient dem Ziel, stabile und verlässliche Phänotypen hervorzubringen. Denn nur so lassen sich Arzneimittel herstellen, die konstant wirksam und sicher in der Anwendung sind.

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Der Grundpfeiler der Cannabistherapie sind Sorten, die speziell für den medizinischen Gebrauch gezüchtet wurden. Um medizinisches Cannabis in der Apotheke kaufen zu dürfen, benötigen Patient:innen ein ärztliches Rezept. Alle Ärzt:innen dürfen Cannabis verschreiben, sofern dadurch eine Symptomlinderung in Aussicht steht.[5] Die Kosten für medizinische Cannabisblüten liegen häufig zwischen 5 bis 15 Euro pro Gramm. Inzwischen kann die Medikation in vielen Fällen von der Krankenkasse übernommen werden.[6] Andernfalls können Patient:innen sie auch selbst bezahlen.

Sie können Ihr Cannabisrezept bei MYCANNABIS einlösen. Dies geschieht entweder digital mit elektronischer Signatur, per QR-Code oder vor Ort in unserer Apotheke. Nachdem wir Ihr Rezept geprüft haben, erhalten Sie ein Angebot für das gewünschte Präparat. Es stehen Ihnen verschiedene Zahlungsmöglichkeiten zur Auswahl. Dazu gehören Klarna, die Zahlung per Kreditkarte oder als Banküberweisung. Die Lieferung erfolgt per Post an die gewünschte Lieferadresse.

Häufig gestellte Fragen zur Cannabis-Züchtung

 

Kann man verschiedene Sorten beliebig kreuzen?

Theoretisch lassen sich Cannabissorten beliebig kreuzen. Allerdings erzeugt die Paarung zweier Cannabissorten keine gleichmäßige Mischung der dazugehörigen Wirkungsprofile, sondern variable Pflanzen mit jeweils eigenen Eigenschaften. Um eine neue Sorte zu züchten, muss diese über mehrere Generationen hinweg genetisch stabilisiert werden.

 

Wie beeinflusst die Wahl der Cannabis-Mutterpflanze die Genetik?

Die Mutterpflanze ist der Ausgangspunkt des Zuchtvorhabens und verfügt für gewöhnlich über die meisten genetischen Eigenschaften, die später auch in der neuen Cannabissorte vorzufinden sein sollen.

 

Wie werden neue Cannabissorten gezüchtet?

Die Cannabis-Züchtung ist ein aufwendiger Prozess. Die Herausbildung und Stabilisierung neuer Sorten beansprucht viele Reproduktionszyklen. Dabei kreuzen professionelle Erzeuger verschiedene Cannabissorten, die über die gewünschten Eigenschaften verfügen. Die Nachkommen dieser Kreuzung werden solange auf die herzustellenden Eigenschaften hin selektiert (also für die Fortpflanzung ausgewählt), bis sie eine stabile Genetik ausbilden.

 

Was passiert, wenn eine männliche Cannabispflanze eine weibliche bestäubt?

Wurden die Blüten einer weiblichen Cannabispflanze bestäubt, bildet sie Samen aus. Aus ihnen können neue Pflanzen entstehen. Da Samen das Wirkungsprofil stören, wird die Bestäubung bei der Herstellung von medizinischem Cannabis vermieden. Bei der Zucht neuer Sorten oder zur Produktion von Saatgut ist die Bestäubung jedoch zwingend erforderlich.

 

Referenzen

  1. Zheng, Y. (2022). Handbook of Cannabis Production in Controlled Environments. Boca Raton: CRC Press.

https://doi.org/10.1201/9781003150442

  1. Chandra, S. et al. (2017). Cannabis sativa L. – Botany and Biotechnology. Cham: Springer.
  2. Mod, M. (2020). Enzyklopädie der Cannabiszucht: Fachbuch der Hanfgenetik. Solothurn: Nachtschatten Verlag.
  3. Lizermann, LL. (2012). Der Cannabis-Anbau: Alles über Botanik, Anbau, Vermehrung, Weiterverarbeitung und medizinische Anwendung sowie THC-Messverfahren. Solothurn: Nachtschatten Verlag.
  4. Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (2024). Hinweise für Ärztinnen und Ärzte.

https://www.bfarm.de/DE/Bundesopiumstelle/Medizinisches-Cannabis/Hinweise-fuer-Aerzte/_node.html

  1. Kassenärztliche Bundesvereinigung (2024). Erstverordnung von Cannabis: Kein Genehmigungsvorbehalt mehr für bestimmte Fachgruppen.

https://www.kbv.de/html/1150_72326.php

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