Edibles sind alle Formen von Cannabispräparaten, die über den Mund eingenommen und verzehrt werden, um Wirkstoffe über den Verdauungstrakt freizusetzen. Klassischerweise handelt es sich um verschiedene Formen von Gebäck, die mit THC-haltiger Cannabisbutter zubereitet wurden. Darüber hinaus gibt es weitere Arten von Edibles, etwa in Form von Süßigkeiten wie Schokolade und Weingummi.
Es gibt keine medizinisch empfohlene Variante von Edibles. Sie sind weder in Apotheken erhältlich, noch werden sie anderweitig als Arzneimittel geführt. Das hängt einerseits mit ihrer schwierigen Dosierbarkeit zusammen und andererseits mit der Zubereitung, die unter arzneimittelrechtlichen Standards kaum effektiv zu gewährleisten ist.[1] Wenn das Inhalieren von Cannabispräparaten aufgrund von Vorerkrankungen nicht in Frage kommt, wird für gewöhnlich auf die sublinguale Einnahme von Cannabisextrakten ausgewichen.[2]
Da sie nicht als Arzneimittel vorgesehen sind, gibt es keine medizinische Infrastruktur, die den legalen Erwerb von fertig zubereiteten Edibles mit THC zulässt. Wer Edibles einnehmen möchte, müsste diese also selbst zubereiten. Da es sich bei Edibles nicht um Cannabisblüten im engeren Sinne handelt, ist dieser Vorgang jedoch gemäß § 34 Abs. 1 Nr. 3 KCanG verboten. Siehe hierzu auch: § 3 Abs. 2 KCanG.[3]
Zugleich sind Edibles eine Darreichungsform, die von der ärztlichen Verordnung abweicht. Es ist daher möglich, dass der rechtliche Sonderstatus von Patient:innen durch Besitz und Einnahme von Edibles nicht geltend gemacht werden kann. Das bedeutet zum Beispiel, dass Patient:innen trotz eines Rezepts für Cannabisblüten keine eigens weiterverarbeiteten Edibles besitzen und mit sich führen dürfen.[4]


Die deutsche Rechtslage bezieht sich in erster Linie auf THC-haltige Edibles. Edibles ohne THC sind legal. Oft werden diese als CBD- oder HHC-haltig ausgewiesen. Allerdings handelt es sich hierbei ausdrücklich nicht um Arzneimittel. Sie erfüllen keine therapeutische Funktion und werden auch nicht in Apotheken geführt.


Ein wesentliches Manko von Edibles besteht darin, dass ihre Wirkung verspätet und mit schwer einschätzbarer Intensität eintritt. Da sich der Stoffwechsel individuell von Patient zu Patient unterscheidet, kann der Wirkungseintritt stärker oder schwächer ausfallen als medizinisch gewünscht. Zudem lässt sich die Wirkung kaum nachjustieren, da sie erst nach 30–90 Minuten spürbar einsetzt und für 4–8 Stunden anhalten kann.[6]
Das Inhalieren mittels Vaporisator führt hingegen zum sofortigen Wirkungseintritt, der bereits nach 20 Minuten seinen Höhepunkt erreicht. Dadurch können Patient:innen die Aufnahme von Wirkstoffen besser kontrollieren und sich gewissermaßen Zug um Zug an ihren medizinischen Bedürfnissen orientieren.[6]
Bei der Aufnahme von THC über Edibles durchläuft der Wirkstoff einen grundlegend anderen metabolischen Prozess als bei der Inhalation. Er gelangt zunächst über den Magen-Darm-Trakt in die Leber, bevor er in den Blutkreislauf eintritt. Dabei wird das aufgenommene THC in der Leber metabolisiert. Dieser Vorgang wird als First-Pass-Effekt bezeichnet und führt zu einer Umwandlung des THCs.[6]
Der wichtigste Metabolit, der bei diesem Prozess entsteht, ist 11-Hydroxy-THC (11-OH-THC). Er bleibt länger im Körper erhalten als THC und kann zu einer abweichenden Wirkung führen. Dies trägt zur schwierigeren Dosierbarkeit von Edibles bei und erklärt, warum die gleiche Dosis bei verschiedenen Patient:innen erhebliche Unterschiede in der Wirkungsintensität aufweisen kann.[6]
Fazit
Derzeit gibt es keine medizinisch empfohlene Anwendung von Edibles und auch für Patient:innen keinen rechtlichen Rahmen, der die Herstellung und den Besitz zulässt. Die Wirkung von Edibles ist aufgrund der komplexen Verstoffwechslung nur schwer zu kalkulieren. Patient:innen, die nach einer Alternative zur Inhalation von Cannabispräparaten suchen, können in Absprache mit behandelnden Ärzt:innen auf Extrakte ausweichen.
In Deutschland können Patient:innen medizinische Cannabisblüten aus der Apotheke beziehen, wenn sie über ein entsprechendes Rezept verfügen. Jede Ärztin und jeder Art besitzt die Befugnis, Cannabis zu verordnen, sofern dadurch eine Linderung der Symptome zu erwarten ist.[7] Die Kostenspanne für medizinische Cannabispräparate liegt je nach Sorte typischerweise zwischen 5 und 15 Euro pro Gramm. Krankenversicherungen übernehmen in bestimmten Fällen die Kosten. Alternativ können Patient:innen die Kosten selbst tragen, indem der behandelnde Arzt ihnen ein Privatrezept ausstellt.
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Häufig gestellte Fragen
Sind Cannabis Edibles in Deutschland legal?
Nein, die Herstellung und der Besitz von Edibles sind im Gegensatz zu Cannabisblüten verboten.
Wirken Edibles stärker als Cannabisblüten?
Edibles können bei manchen Patient:innen eine stärkere, allerdings schwer vorhersehbare Wirkung herbeiführen. Zudem tritt die Wirkung von Edibles erst nach 30–90 Minuten ein, sodass sie nur schwer nachjustierbar ist.
Wie lange wirken Cannabis Edibles?
Edibles erzielen eine Wirkung, die 4–8 Stunden anhalten kann. Die genaue Wirkungsdauer kann erheblich zwischen Patient:innen variieren.
[H2] Referenzen
https://www.barmer.de/gesundheit-verstehen/medizin/cannabis/anwendungsformen-1132266
https://www.onkopedia-guidelines.info/de/onkopedia/archive/guidelines/medizinischer-cannabis-und-cannabinoide/version-21032024T105957/
https://www.gesetze-im-internet.de/kcang/
https://www.gesetze-im-internet.de/medcang/__25.html
https://www.aerzteblatt.de/pdf.asp?id=186476
https://www.der-niedergelassene-arzt.de/medizin-und-forschung/details/cannabisblueten-vs-extrakte-konsequenzen-fuer-die-aerztliche-praxis/1
https://www.bfarm.de/DE/Bundesopiumstelle/Medizinisches-Cannabis/Hinweise-fuer-Aerzte/_node.html

